Mit einem Apéro im Foyer wurden die Gäste am Montagabend im Hofackerzentrum willkommen geheissen. Der Samichlaus verteilte Lebkuchen und stellte sich zu weihnachtlichen Klängen eines Klarinettisten geduldig jedem Selfie. Bei einem Gläschen Weissen kam man leicht ins Gespräch, traf alte Bekannte oder gewann neue. Zum zweiten Mal da war Karl Sigrist aus Greifensee, beeindruckt von der Grösse des Anlasses und von der guten Atmosphäre. Jean-Pierre Zureich hingegen outete sich als Mann der ersten Stunde: «Ich bin jedes Jahr dabei – seit den Zeiten von Sigi Michel», erzählte er.
Als die Türen zum Saal geöffnet wurden, füllten sich die Tische schnell. «Die Leute geniessen es», sagte Ruth Vontobel, seit acht Jahren Chef de Service an Heiligabend. Sie behält den Überblick und sorgt gemeinsam mit über 30 Helfern für die Bedienung der freudigen Gästeschar. An diesem Abend zählte sie 150 Personen, die einen besinnlichen Abend bei Speis, Trank, Unterhaltung und Tanz verbrachten. «Dieser Anlass ist in Schaffhausen zur Tradition geworden. In diesem festlichen Rahmen erlebe ich viel Dankbarkeit und strahlende Gesichter», sagte sie weiter.
Ein Raum für Begegnungen
Von Jung bis Alt war jede Generation vertreten, Einsamkeit ist keine Frage des Alters. Dass diese aber hier kein Thema war, das ist der Lohn der Arbeit der Organisatoren um den OK-Präsidenten Claudio Campestrini und insgesamt rund 50 freiwillige Helfer. Doch nicht nur Leute jeden Alters bringt dieser Abend zusammen, sondern auch Menschen aus verschiedenen Nationen: An den einen Tischen erklangen fremde Sprachen, weil sich Landsleute gefunden hatten, an anderen bemühte sich ein Fremdsprachiger, mit seinen noch lückenhaften Deutschkenntnissen mit seinen Tischnachbarn ins Gespräch zu kommen. In diesem Ambiente verwischen sich alle Grenzen – das macht die gemeinsame Freude an der Weihnacht.
Die Begrüssung der Gäste übernahm an diesem Heiligabend Marco Torsello, die Weihnachtsgeschichte las der Buchthaler Pfarrer Daniel Müller. In der anschliessenden Kurzgeschichte rief er den Anwesenden in Erinnerung, wie wichtig Versöhnung sei. Mit dem gemeinsamen Singen einiger Weihnachtslieder – die Gäste folgten ihm inbrünstig – rundete er seinen Beitrag ab.
Das Weihnachtsmenü wurde serviert, und die Gäste genossen es bei fröhlichen Gesprächen und guter Musik von Flügel und Handorgel. «Ich habe heute eine wahre Weihnachtsgeschichte erlebt», sagte Röbi Hunziker aus Neuhausen. Er hatte sich für den Transportdienst von Steinemann angemeldet und wurde zeitig abgeholt. Doch es sollte noch jemand anderes zusteigen, eine Dame, blind und im Rollstuhl, beim Kantonsspital. Weil der Fahrer inzwischen in Eile war, bot ihm Röbi Hunziker an, sich um die Dame zu kümmern. «Das muss ich so gut gemacht haben, dass die Frau ihren Sohn heimschickte, als dieser die Betreuung übernehmen wollte», erzählte er. Die Dame bestand darauf, weiter von ihm begleitet zu werden. «Man hilft einander, das ist für mich Weihnachten.» Auch für Alfred Schwyn aus Schaffhausern ist «Weihnachten gemeinsam statt einsam» inzwischen zur lieb gewonnenen Tradition geworden. «Am 25. sind wir zu Hause mit der Familie, aber am 24. wären wir allein, da freuen wir uns, hier in Gemeinschaft mit Kollegen sein zu können», sagte er und machte sich wie alle anderen mit einem grosszügigen Geschenk um Mitternacht auf den Heimweg.
Geschenkte «Männerzeit»
Die Idee kam Hardmeier nach einem Videointerview mit den Gründungsmitgliedern über die alten Zeiten. Früher haben sie an Sonntagen Witwen und Waisen zu Ausflügen oder nach Hause zur Familie eingeladen – heute gibt es weniger davon und dafür mehr Alleinerziehende. Bei den Tablern fand die Idee schnell Anklang, den Alleinerziehenden «Männerzeit» zu schenken. Deren Alltag ist oft mit Kindern, Haushalt und Arbeit ausgelastet. Da können ein paar Stunden Unterstützung entlasten.
In diesem Rahmen sollen auch die Einsätze ablaufen. «Die Mitglieder von RT 9 sind selber auch berufstätig, und Einzelne wie ich haben selber eine Familie », erklärt Präsident Claudio Campestrini, «wir möchten bei Sozialprojekten aber immer in der Region mit unserer Zeit helfen.» Unterstützt wird Round Table, deren Mitglieder mit 40 Jahren zu Old Table übertreten müssen, auch von Old Table. «Wir sind gespannt auf die Buchungen und freuen uns auf interessante Begegnungen und hilfreiche Einsätze», meinen Campestrini und Hardmeier kurz vor dem Start voller Vorfreude.
An einer Zusammenkunft der RT-Gründer im Rahmen des 50-Jahr-Jubiläums meinte er, dass viele seiner Erlebnisse ohne den Club nicht möglich gewesen wären. Er erzählte beispielsweise von Kindern aus dem Waisenhaus, welche die Tischmitglieder jeweils für Ferien nach Hause einluden. Eines der Kinder durfte er darüber hinaus mit der Ausbildung zum Bankfachmann eine längere Zeit weiter begleiten.
Ruedi war auch ein Ästhet und Geniesser. Nicht selten pflegte er seine Freundschaften bei einem feinen Essen und einem edlen Tropfen Wein. Aufgrund der RT-Altersbeschränkung vertiefte er, nach dem vollendeten vierzigsten Lebensjahr, die langjährigen Bande an den Anlässen des Club 41 Old Table Schaffhausen. Seit 2002 traf er sich zudem regelmässig mit ehemaligen Tablern zu ausgiebigen Wanderungen und nicht zuletzt auch für den aktiven Austausch mit Freunden.
Am 26. Januar 2015 trat Ruedi seine letzte Reise an, er hinterlässt seine Frau sowie zwei Töchter. Im Sinne seiner persönlichen Werte legte er mit der Gründung von RT Schaffhausen mitunter den Grundstein für viele entstandene Freundschaften und erfolgreich durchgeführte Hilfsaktionen. – Ruedi, wir werden Dich nicht vergessen und Dich in bester Erinnerung behalten.
Yours in Table
Claudio Campestrini, Round Table 9 Schaffhausen
Yours in Friendship
Roland Städeli, Club 41 Old Table Schaffhausen
Was waren wohl die Gründe für Deine Aufnahme als Beitrittskandidat am Tisch?
Rohner: Ich denke, dass ich eine offene Person bin mit sozialer und teamorientierter Einstellung. Weiter übernehme ich gerne Verantwortung und bewege etwas. So bringe ich die Gesellschaft weiter.
Wie hast Du das erste Jahr als Kandidat empfunden?
Rohner: Ich wurde von einer sehr offenen und kontaktfreudigen Runde empfangen. Es fiel mir sehr leicht Anschluss zu finden und konnte neue Kontakte knüpfen. Spannend finde ich die branchenübergreifenden Gespräche. So entstehen neue Ansichten und Einblicke in unbekannte Bereiche. Ich konnte die Bräuche und die grosse Gastfreundschaft von Round Table erleben und fand extrem schnell meinen Platz am Tisch.
An der Generalversammlung wurdest Du nach diesem Jahr mit einem mehrstufigen Aufnahmeritual am Tisch aufgenommen. Wie hast Du Dich darauf vorbereitet? Findest Du ein solches Ritual noch zeitgemäss?
Rohner: Ich lauschte unter dem Jahr den verklausulierten Erzählungen von vergangen Aufnahmen und konnte mir in etwa ausmalen, was mich erwarten wird: Verschiedene Aufgaben bei denen alle meine Fähigkeiten gefordert sind. Ich habe mich speziell mit den Statuten und den Grundsätzen von RT vertraut gemacht, damit ich den Wissensfragen gewappnet war. Flexibilität, Improvisationsfähigkeit, Geschicklichkeit etc. kann man nicht vorbereiten, das liess ich dann einfach auf mich zukommen. Da die Details geheim sind, kann ich nicht mehr dazu sagen. Dieses Aufnahmeritual stärkt die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft und hat auch in der heutigen Zeit absolut seinen Platz verdient.
Mit einem Eintrittsreferat wurde der Aufnahmeprozess ganz abgeschlossen. Was war das Thema?
Rohner: Ich durfte die Tabler bei mir im Geschäft bei Roost Augenoptik an der Schwertstrasse begrüssen. Ich gewährte einen Einblick in meine Arbeit als Optometrist mit dem Untersuchen des menschlichen Sehorganes und der Versorgung von optischen Sehhilfen. Ich erläuterte die Geschäftsgeschichte und die Entwicklung in den acht Jahrzehnten von Roost Augenoptik. Aber auch einige aktuelle Themen wie das Augenlasern und seine Vor- und Nachteile oder die wirtschaftliche Situation der Branche in der Region. Ich durfte grosses Interesse erfahren und konnte feststellen, dass gutes Sehen ein allgegenwärtiges und sehr wichtiges Thema ist auch für «Nochnichtbrillenträger».
Was für eine Person würdest Du gerne an den Tisch holen und warum?
Rohner: Ich wünsche mir einen spannenden Mix aus den verschiedenen Sektoren. Extrem bereichernd wären nicht alltägliche Berufe wie z.B. ein Önologe, Agronom oder nautischer Schiffsoffizier.
Von Poolparty bis Galadiner
Der Zweck von RT ist neben dem Austausch unter verschiedenen Berufsgattungen, «das Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Allgemeinheit sowie die berufliche Ethik zu fördern und der Allgemeinheit durch soziale Werke zu dienen». RT 9 wurde im Jahr 1962 gegründet und hat 13 Mitglieder zwischen 31 und 40 Jahren plus 3 Beitrittskandidaten. OT hat über 70 Mitglieder zwischen 40 und ca. 85 Jahren. Beide Clubs machen viel zusammen, und man versteht sich sehr gut. Beide sind reine Männerclubs. Es gibt allerdings diverse Anlässe wie die Poolparty im Sommer, das festliche Galadinner oder das Euromeeting aller 96er-Tische im Ausland, wo die Damen sehr erwünscht sind.
Voneinander profitieren
Die Präsidenten wechseln grundsätzlich jedes Jahr. Im 2014 ist Roy Bruderer RT-Präsident. Er hat Jahrgang 77, ist Maschinen-Techniker MBA, Geschäftsführer der Impard GmbH und OK-Präsident der Tortour. OT-Präsident ist Reto Schmid, Jahrgang 69, dipl. Bauleiter, Inhaber und Geschäftsführer der Ixtegra AG Baurealisation in Schaffhausen. Und das sagen die Präsidenten zu den wichtigsten Fragen:
Warum braucht es einen RT und einen OT Club wenn man doch so viel zusammen macht?
Reto Schmid: Das Netzwerk spielt eine wichtige Rolle. Die Jungen können oft vom Netzwerk der «Alten» profitieren. Umgekehrt werden die «Alten» langsamer alt und schwerfällig, weil sie vom Spirit der Jungen mitgezogen werden.
Roy Bruderer: Da wir darauf achten, dass an unserem Tisch eine Vielfalt von Berufen vertreten ist, erweitert sich dieses Netzwerk durch Personen, mit denen man in seinem Arbeitsalltag kaum in Kontakt kommen würde. Und so sind auch die Gesprächsthemen sehr vielfältig. Hinzu kommt, dass jedes Jahr und damit jedes Programm sehr interessant ist, da es vom jeweiligen Präsidenten geprägt wird.
Was ist das Spannende am Präsidialjahr, und was habt ihr gemacht?
Schmid: Ich war ja im Jahr 2009 schon Präsident von RT. Dazumal war sicher das Sozialprojekt mit der besten Bölletünne in Schaffhausen das Highlight. Wir haben dazumal dank der Hilfe sämtlicher Bäckereien im Kanton Bölletünne spendiert bekommen. Diese haben wir durch eine Fachjury auf dem Fronwagplatz prämieren lassen und anschliessend verkauft. Der Erlös ging ans Frauenhaus Schaffhausen. Jetzt bei OT ist das Präsidentenamt keine so grosse Sache mehr, weil es weniger Anlässe gibt als bei RT.
Bruderer: Das Jahr ist zeitintensiv, da jeder Anlass eine Vorbereitungsphase hat und die speziellen Events wie etwa der Insieme-Spielnachmittag besonders viel Aufmerksamkeit benötigen. Dafür ist es umso schöner, wenn dann alles klappt und sich die Teilnehmer mit einem Lachen auf dem Gesicht bedanken. Ich habe für mein Präsidialjahr einen Querschnitt durch mein Leben gemacht und berufliche Themen sowie solche aus meinem Privatumfeld in das Programm integriert. So brachte uns unter anderem mein Freund Dr. Hannes Michel seine anspruchsvolle Arbeit in der Onkologie näher, und der CEO der Saxo Bank Schweiz, Soren Mose, erläuterte uns, wieso sie sich im Radsport engagieren.
Beim Parcours erkannte man am weissen «Schnauz» schnell, welche der über zwanzig Teilnehmer bei der «Mohrenkopfschleuder» erfolgreich waren. Auch war es nicht so einfach, den Flaschenöffner ohne Kontakt entlang des Drahtbogens ans Ziel zu bringen – schaffte man es nicht, schrillte eben mal eine Glocke bei diesem Posten.
Nach Absolvierung des Parcours gab es die obligate Bratwurst vom Grill, und RT-9-Präsident Roy Bruderer startete die Rangverkündigung. «Alle erhalten einen Preis», beruhigte er die Erstteilnehmer und gratulierte Gesamtsieger Patrick, der wegen einer Busverspätung den Anlass fast verpasst hätte. «Der Handventilator scheint der Renner bei den Preisen zu sein», meinte Bruderer und resümierte: «Wir freuen uns jeweils sehr auf diesen Tag – wir können mit relativ wenig Aufwand Menschen glücklich machen, die es nicht immer einfach im Leben haben.» Die Finanzierung haben die Tabler mit einem Gastkochen mit Daniel Riedener im Restaurant Oberhof «erarbeitet». Ein Teil des Umsatzes wird jeweils an wohltätige Projekte gespendet.
Die zwei politisch wie konfessionell neutralen Vereine warten jeweils mit einer nahtlosen Organisation auf, in die rund 35 freiwillige Helferinnen und Helfer eingebunden sind. Eine grosse Vorarbeit muss bereits ab Mittag das inzwischen bestens eingespielte Küchenteam unter professioneller Leitung leisten, gilt es doch für gegen 175 Gäste ein wohlschmeckendes Weihnachtsmenü mit Apéro-Häppchen, Suppe, heissem Beinschinken, Kartoffelsalat, gemischten Salaten, Dessert, Kaffee, Kuchen und Weihnachtsguetsli sowie Mineralwasser und weiteren Getränken bereitzustellen oder vorzurüsten. Eine farbenprächtige Augenweide bietet jeweils auch die geschmackvolle Blumendekoration auf der geräumigen Bühne und den verschiedenen Tischen im stimmungsvollen Saal.
Alle Strophen gesungen
Nach der herzlichen Begrüssung um 18 Uhr durch OK-Chef Ruedi Tanner im mit sechs strahlenden Christbaumlichtern ausgeleuchteten Saal kam zuerst ein besinnlicher Teil zum Vortrag. Die Buchthaler Pfarrerin Esther Schweizer las die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Christus. Selbst nach 2000 Jahren ist die Krippe mit dem Jesuskind von Maria und Josef immer noch ein Symbol der Hoffnung für die Christenwelt. Mit Unterstützung von René Piccolin am grossen Konzertflügel dirigierte und sang Pfarrerin Esther Schweizer mit den Gästen «O Tannenbaum», «O du fröhlich, o du selige» und auch alle Strophen von «Stille Nacht, heilige Nacht». Beim Übergang zum gemütlichen Teil und zum Weihnachtsmenü übernahmen die versierten Unterhaltungsmusiker Chris Mezger (Akkordeon, Leadsänger), Sigi Michel (Trompete und Perkussion) sowie Pianist René Piccolin das Zepter. Neben Schlagern und Evergreens kamen die Stimmungsmelodien beim lebhaft mitgehenden Publikum glänzend an. Zur Auflockerung trug ein lehrreicher Publikumswettbewerb mit Denksportaufgaben bei, wo es Naturalpreise und Einkaufsgutscheine zu gewinnen gab und die Gewinner beklatscht wurden. Alle bekamen nach 23 Uhr zwei Geschenktaschen mit Lebensmitteln und einem Plüschtier für die Kinder. Zum Wohlfühlservice gehörte auch der kostenlose Transport von geh- und sehbehinderten Gästen sowie Rollstuhlfahrern durch die Steinemann Kleinbus AG Schaffhausen zum Hofackerzentrum und wieder nach Hause. Die Gäste waren Akteuren, Sponsoren und den Serviceclubs dankbar für das schöne Fest, das sie ihnen bereiteten.
Hoffnung hat aber auch mit dem Glauben an eine Zukunft zu tun. Denn gäbe es all die Optimisten nicht, die sich trotz Rückschlägen nicht beirren lassen, würde sich die erfolgreiche Entwicklung der Menschen nicht fortsetzen lassen. Deshalb gilt mit Recht der Satz: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Denn erst damit wird nach einem Rückschlag und einer scheinbaren Ausweglosigkeit der Überlebenswille gestärkt, und ein kleines Fünklein Hoffnung kann doch zum erfolgreichen Ergebnis führen. Da werden Kräfte freigesetzt, über die man sich nachträglich wundert.
Denn wer die Hoffnung aufgibt, ist verloren. Keine Perspektiven und keine Auswege führen zwangsläufig ins Nichts und damit zum Absturz. Das ist im Beruf so, gilt auch bei Beziehungen und im Geschäftsleben erst recht.
Natürlich brauchen wir gerade im Detailhandel zuerst einmal ein Sortiment, das qualitativ und preislich zu überzeugen vermag. Wenn es sich um Angebote handelt, die sich gut im Markt etabliert haben, dann hoffen wir heute, dass dies anhält und der Lieferant uns erhalten bleiben möge. Weiter hoffen wir natürlich, dass sich die Kundschaft, trotz weiterer Mitbewerber, zuerst bei uns umsieht. Natürlich im Vertrauen darauf, er möge dann das ihm Zusagende auch finden.
uns natürlich, dass wir auch für das kommende Weihnachtsgeschäft richtig eingekauft haben. Denn dieses ist für verschiedene Branchen einer der wichtigsten Abschnitte innerhalb eines Geschäftsjahres. Da muss das Personal alles geben, freundlich bleiben, auch wenn mal viel Hektik aufkommt. Mit den schönen Präsentationen, der umfassenden Beratung und einer grossen Auswahl ist schon viel gewonnen, sodass sich die Hoffnungen, die Geschäftsleiter, Inhaber und Filialleiter hegen, erfüllen können.
Natürlich hoffen alle, dass die Schaffhauser vorwiegend in unseren festlich geschmückten Gassen einkaufen. Dazu hat die Pro City mit ihren Mitgliedern erstmals seit langen Jahren am 28. November wieder eine spezielle Einkaufsmöglichkeit bis abends um 22 Uhr geschaffen. Bis zum Zeitpunkt des Einschaltens der Weihnachtsbeleuchtung um 19 Uhr sorgten Schulklassen und die Musikschule für den passenden Rahmen. Insgeheim haben sich wohl auch die Kinder etwas davon erhofft, und sei es nur, sich auf die Vorweihnachtszeit einzustimmen.
In dieser Jahreszeit sammelt die Heilsarmee jeweils für die Armen und damit für die Hoffnungslosen dieser Welt. Sie gehört, wie die grosse Tanne auf dem Fronwagplatz, zum vertrauten vorweihnachtlichen Bild in der Altstadt und ist nicht mehr wegzudenken. Sie erinnert alle gehetzten Passanten für einen Moment daran, wie viel Elend und Armut, keine zwei Flugstunden von uns entfernt, gelindert werden sollte. Ja selbst bei uns in der Schweiz ist es möglich, dass Arme und vernachlässigte Leute keine schöne Weihnachtszeit erleben können und jeden Fünfer umdrehen müssen. Keiner von uns fragt dann, warum diese Menschen all ihre Hoffnungen aufgegeben haben und wieso sie in einer solch misslichen Lage sind. Ihre letzte Hoffnung ist die Hilfe von verschiedenen karitativen Organisationen.
Mit zum Teil obdachlosen, alleinstehenden Menschen Weihnachten feiern, ihnen etwas Hoffnung vermitteln, das haben Theres und Arthur Müller jahrelang gemacht. Sie mussten leider aus gesundheitlichen Gründen davon Abstand nehmen. Zum Glück aber schliessen nun die beiden Schaffhauser Service-Clubs Round Table 9 und Club 41 Old Table 9 die Lücke, welche Theres und Arthur Müller hinterliessen.
Hoffen, dass Armut und Einsamkeit so einfach verschwinden werden, sollten wir nicht. Nicht in einer Welt, in der die Grossen weiterhin abkassieren, Politiker oftmals halbe Wahrheiten preisgeben und dabei einkalkulieren, nicht «erwischt» zu werden. Nicht, solange die gleichen Politiker Firmen schützen und lieber die «kleinen Leute» bezahlen lassen wollen. Aber wie gesagt: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
«Wir waren auf Mallorca am Trainieren, und da hat er erwähnt, dass er keine Sponsoren habe, um das RAAM nach seinen zwei Siegen 2006 und 2009 und dem 4. Rang 2007 noch einmal zu bestreiten. Ich habe daraufhin mit einem CEO im Trainingscamp gesprochen, und am nächsten Tag hatte Wyss eine erste Sponsoringzusage.» Bruderer, der als designierter Präsident des Round Table Clubs gilt, hat seinem Kollegen zuliebe dann 160 Sponsorenbriefe verschickt, über 50 Gespräche geführt und konnte damit das Spezialmaterial und die Mittel auftreiben. Wenn man 5000 Kilometer am Stück in die Pedale tritt, muss von Schuh über Sattel zu Rennrad alles perfekt passen. Auch die Verpflegung mit Flüssignahrung (Nährwert während des gesamten Rennens: 272 Tafeln Schokolade), die Ruhezeiten und der Einsatz des Betreuungsteams von zehn Personen im Zweischichtbetrieb will im kleinsten Detail organisiert sein. Beim Rennen steht zwar der Fahrer im Zentrum, doch bei Temperaturen bis zu 50 Grad in der Wüste, 57 000 Höhenmetern und nur zehn Stunden Schlaf verteilt auf neun Tage muss das ganze Team optimal funktionieren, sonst kommt der Fahrer nicht ans Ziel. «Man muss sehr gut motivieren können», erklärte der Feuerthaler, «bei der monatelangen Vorbereitung und auch am Rennen.» Stundenlang in der Nacht geradeausfahren zermürbt, der Verkehr ist gefährlich. Die Fahrer haben nur ein markiertes Auto hinter sich. Roy Bruderer hat selber schon an der Tortour teilgenommen und weiss darum, wie man sich als Athlet fühlt. «Ein Ziel des Engagements war auch, dass Dani Wyss in Zukunft einen Job im Radsportumfeld findet. Das haben wir erreicht», freut sich Bruderer.
Neben Rohr kamen weitere Gründungsmitglieder wieder nach Stein am Rhein: Albert Forster (Kaufmann), Arnold Graf (Hotelier), Walter Hofer (Drogist), Peter Roost (Optiker) und Rolf Wessendorf (Fotograf). Sie treffen sich noch heute, beispielsweise in der Wandergruppe von Old Table (OT), dem Nachfolgeclub von RT für alle, die älter als 40 sind. Neben Rohr sprachen die Präsidenten Michael Vögeli (RT) und Felix Ried (OT) zur Festgemeinde, Paul Brantschen sorgte für die musikalische Umrahmung.
RT 9 organisiert mit Old Table weitere Anlässe wie die Weihnachtsfeier «Gemeinsam statt einsam». «Es ist uns wichtig, mit den Sozialprojekten und durch unseren persönlichen Einsatz der Gesellschaft wieder etwas zurückzugeben», erklärt Präsident Vögeli die Motivation zur Organisation des Spielnachmittags. 50 000 Tabler weltweit engagieren sich so für Kinde, Schwache und Benachteiligte.
Als alle schon zwischen Grillwurst und Dessert sind, kommt plötzlich ein zusätzlicher Teilnehmer an. Er ist von Thayngen hergewandert – wie schon imVorjahr.Natürlich kann er die Spiele auch noch machen, denn bei der Rangverkündigung erhält jeder Teilnehmer kleine Preise.
Wenngleich sich zu Weihnachten vielerorts Familien in geselliger Runde zusammenfinden, so fristen doch auch hierzulande während der Festtage etliche Menschen ein Dasein in Einsamkeit. Um diesem Missstand entgegenzutreten, haben sich Theres und Arthur Müller in den achtziger Jahren entschieden, ihre Türen für ebendiese Menschen zu öffnen und Heiligabend vereint zu feiern: Weihnachten gemeinsam – statt einsam. Nachdem sich das Ehepaar Müller 2004 zurückgezogen hatte, entschloss sich der Club 41 Old Table, den Anlass in altbewährter Tradition weiterzuführen. Nach 2006 und 2007 fand der Anlass so an Heiligabend nun bereits zum drittenmal unter neuer Schirmherrschaft im Buchthaler Hofackerzentrum statt. Wie Peter Roost vom Organisationskomitee erklärt, würden allein schon die Besucherzahlen dafür sprechen, dass ein Bedürfnis nach einer Weiterführung des Anlasses bestehe. Innerhalb dreier Jahre hätten sich diese nämlich beinahe verdoppelt. Roost deutet den Teilnehmerzuwachs denn auch dahingehend, dass die Erwartungen ans Fest erfüllt würden. Angesichts der äusserst unterschiedlichen Klientel keine einfache Aufgabe: «Jeder kommt mit anderen Bedürfnissen», so Roost weiter. Auf die Durchmischung des Publikums angesprochen, betont Ruedi Tanner, Leiter des Organisationskomitees, dass sich unter den Gästen sowohl Suchtkranke und Einzelgänger als auch Familien mit Kindern und ältere Ehepaare befinden würden. Letztere würden Weihnachten in grösserer Gesellschaft der Zweisamkeit zu Hause vorziehen. Dass die Besucher nebst Geselligkeit alljährlich auch in den Genuss von Viergangmenu und Geschenkgabe kommen, verdanken diese mitunter Sponsoren und ehrenamtlichen Helfern: «Die Bereitschaft zur Unterstützung ist sehr gross», zeigt sich Tanner erfreut. So erstaunt es nicht, dass auch Jeanette Storrer, Stadträtin in spe, ihr ideelles Zutun gab: In ihrer Eröffnungsrede unterstrich Storrer die Bedeutung, Lasten und Freuden an Weihnachten nicht allein tragen zu müssen, sondern mit anderen teilen zu können. Eine Aussage, die auch Pfarrer Daniel Müller in seiner kleinen Adventsanekdote und der anschliessenden Weihnachtsgeschichte passend zum Fest der Nächstenliebe zu unterstützen wusste. Wie bereits in den vergangenen Jahren sorgten Sigi Michel und Begleitung auch heuer für eine gelungene musikalische Untermalung des Anlasses. War die Stimmung zu Beginn noch verhalten, so wurde diese von Minute zu Minute und mit jedem aufgespielten Lied festlicher und fand ihren Höhepunkt letztlich bei Tanz und gemeinsamem Schunkeln. Ganz so, als seien Sorgen und Nöte des Alltags für kurze Zeit vergessen.